Irland und Island

Im Mai 2019 starten wir von Köln mit Eurowings nach Dublin – ein Katzensprung und in 2 Stunden sind wir schon da. Leider dauert die Übergabe des Mietwagen genauso lange, viele Leute müssen zur außerhalb liegenden Station gefahren werden. Um 19 Uhr stürzen wir uns dann in den Linksverkehr – Ziel ist das 1,5 h Stunden entfernte Druids Glen Resort. Das Resort liegt mitten im Grünen umgeben von einem Golfplatz. Wir genießen im Pub ein leckeres Fish’n’Chips mit Guiness Bier, dazu läuft die Champions League mit Liverpool und Barcelona – passt also alles zusammen 🙂

Morgens nach einem umfangreichen Frühstück müssen wir leider schon wieder aufbrechen, das Hotel und die Region Wicklow hat uns sehr gut gefallen und wird für einen nächsten Besuch notiert. Ganz in der Nähe liegt Glendalough – eine Klostersiedlung aus dem Mittelalter. Wir folgen dem Rundweg um den unteren See und genießen Natur und Panorama, die Schafe dürfen natürlich auch nicht fehlen. Der Rundweg endet genau in der Klostersiedlung mit dem gut erhaltenen Rundturm und den faszinierenden Grabsteinen. Eine besondere Atmosphäre liegt über diesem Ort und jeder Besucher wandelt ehrfürchtig den Weg entlang.

Glendalough

Pünktlich um 13 Uhr setzt der angekündigte Regen ein und wir setzen unsere Reise in Richtung Killarney fort. Unser Hotel “Muckross Park” erreichen wir gegen 17.00 Uhr – direkt gegenüber befindet sich ein riesiger Park mit der Muckross Abbey und dem Muckross House. Um diese Zeit gibt es kaum noch Besucher und wir machen einen langen Spaziergang durch die grüne Landschaft und atmen die frische Luft. Die Abbey ist nur noch eine Ruine und gibt mit dem dazugehörigen Friedhof und den Grabsteinen eine zugleich schöne und unheimliche Szenerie für eine spannende Geschichte.

Muckross Abbey
Muckross Garden

Unser Hotel ist wunderschön und passt genau zu unseren Erwartungen, ein typisch irischer Pub namens “Major Colgans” gehört fest zu unserem Abendprogramm. Bei Live Musik und irischem Volkstanz genießen wir Bier, Whisky und leckeres Essen.

The Muckross Park Hotel

Am nächsten Morgen begeben wir uns auf den berühmten Ring of Kerry, der sich schmal und kurvig durch die grüne Landschaft und kleine beschauliche Orte wie Glenbeigh, Kells und Cahersiveen schlängelt, auf der rechten Seite immer den Blick auf das raue Meer und Felsen. In Cahersiveen entscheiden wir uns spontan für die Skellig Ring Route und entdecken so die Kerry Cliffs Portmagee. Ein kleiner Fußmarsch belohnt uns mit einem fantastischen Blick über Klippen, Meer und die aus Star Wars bekannte Valentia Island. Die Straße wird immer schmaler und nach vielen Serpentinen sind wir froh, wieder den Ring of Kerry zu erreichen.

Kerry Cliffs Portmagee

Nächstes Ziel ist “The Boathouse Bistro” in Kenmare. Das Restaurant ist wunderschön maritim eingerichtet und bietet eine malerische Aussicht auf die Kenmare Bay. Das Mittagessen mit Fisch und schokoladigem Nachtisch ist grandios und empfehlenswert.

Das letzte Stück der Route führt uns durch den Killarney National Park und einen weiteren atemberaubenden Aussicht: Ladies View. Dieser Tagesausflug hat uns einen kleinen Überblick verschafft, aber es empfiehlt sich, mehr Zeit an diesem Ort zu verbringen.

Ladies View

Heute lassen wir das Auto stehen und machen uns zu Fuß entlang des Lough Leane auf den Weg nach Killarney. Auf halben Weg werden wir von einer typischen Pferdekutsche überholt – das Pferd sieht gut gepflegt aus und so entscheiden wir uns für eine Fahrt durch den Park zum Ross Castle. Das Castle ist sehr gut erhalten mit einem schönem Ausblick über den See. Pferd und Kutscher setzen uns nach einer Stunde mitten in Killarney ab und wir genehmigen uns erstmal einen wärmenden Irish Coffee. Killarney ist ein gepflegtes Städtchen mit hübschen Häusern und hochwertigen Souvenir Geschäften. Mittags wird ein herzhaftes Irish Stew gegessen und auf dem Rückweg komplettieren wir das kulinarische Irland noch mit einer Tea Time samt leckeren Scones im Lake Hotel.

Leider ist unsere Zeit hier schon wieder vorbei und es geht zum 2 h entfernten Rock of Cashel, der sich mächtig und eindrucksvoll über der Stadt erhebt. Wir bestaunen die gut erhaltene Anlage und den Friedhof mit den sehenswerten Grabsteinen und spüren wieder die mystische Atmosphäre aus alten und sagenumwobenen Zeiten.

Rock of Cashel

Das irische Nationalgestüt mit seinen weitläufigem Areal und Gärten lädt zu einem entspannten Spaziergang ein. Wir bewundern die prächtigen Zuchthengste, die auf ihren eigenen Weiden entspannt grasen und sich durchaus ihrer Schönheit bewusst sind. Auf den nächsten Wiesen tummeln sich die Stuten mit ihren neugeborenen Fohlen, die frech miteinander spielen und eine wahre Augenweide sind.

Nach einer Stunde erreichen wir dann unser Hotel ” The K Club” in Straffan, ein wunderschönes Gebäude mit einer Auffahrt wie im Film inmitten eines riesigen Gartens samt Golfplatz. Unser Mietwagen ist zwar nagelneu, aber das kleinste Auto auf dem Parkplatz, ausserdem konnten wir nicht tanken, weil sich die Tankklappe aufgrund einer defekten Verriegelung nicht öffnen lässt. Natürlich ist der Tank fast leer und wir würden die Rückgabestation in Dublin nicht mehr erreichen, aber obwohl es Sonntag ist, erscheint ein Mitarbeiter von Sixt kurze Zeit später vor Ort und löst das Problem. Derweil stärken wir uns bei einem “Afternoon Tea” in einem luxuriösen Kaminzimmer. Der Weg zu unserem Zimmer führt durch endlose Gänge mit kostbaren Gemälden und Vitrinen, das riesige Zimmer hat eine wunderschöne Tapete, viele kleine Gemälde und ein Himmelbett, wir fühlen uns wie Könige. Das Budget reicht nur für eine Nacht und nach einem fulminanten Frühstück im extravaganten Frühstücksraum mit feinstem Geschirr nehmen wir Kurs auf Dublin.

The K Club

In Dublin beginnt nach einer schönen Woche unser nächstes Abenteuer – wir fahren zum Hafen und gehen an Bord der Celebrity Reflection und werden für die nächsten 10 Tage noch einige Orte in Irland und Island erkunden.

Unser ersten Hafen ist Belfast, wo wir eine Tour zum “Giants Causeway” gebucht haben. Leider zeigt sich das Wetter erstmalig von seiner nassen Seite, der Name “grüne Insel” kommt nicht von ungefähr. Es windet und schüttet, die Steinformationen sind sehr schlüpfrig und die Pläne für einen ausgiebigen Spaziergang entlang der Küste fallen sozusagen ins Wasser. Trotzdem ist es ein beeindruckender Anblick und einen Ausflug wert. Danach legen wir noch einen kleinen Stop bei “Bushmills” ein und wärmen uns von innen und außen auf ;).

Giants Causeway
Old Bushmills

Nach zwei Seetagen erreichen wir gegen Mittag Reykjavik und fahren mit dem Taxi zur Hallgrims Kirche, welche sich nordisch kühl und wunderschön präsentiert. Die Tastatur der beeindruckenden Orgel befindet sich im Kirchenschiff und wir können dem Organisten beim Üben über die Schulter schauen. Für mich eine der schönsten Kirchen, die ich je gesehen habe, besonders weil sie auch ohne den üblichen Pomp glänzen kann.

Hallgrims-Kirche

Wenige Meter entfernt beginnt die Innenstadt von Reykjavik und lädt mit tollen Geschäften zum entspannten Bummeln ein. Wir bleiben über Nacht im Hafen und das gibt uns die Möglichkeit die “Blaue Lagune” am Abend zu besuchen. Um 20.00 Uhr startet der Badespaß im warmen Wasser, welches ein unnatürliches Blau aufweist. Mitten im Pool wird sich erst ein Drink genehmigt und danach eine natürliche Gesichtsmaske aufgetragen, die Wunder bewirken soll. Wassertemperatur 39 Grad – Aussentemperatur 5 Grad :). Wir gleiten ganz sanft dahin, eine totale Entspannung der Muskeln und die langsam untergehende Sonne taucht alles in ein goldenes Licht.

Blaue Lagune
Blaue Lagune

Durch die Heilkräfte des Wasser fühlen wir uns am nächsten Tag total fit und machen uns auf den Weg, den Golden Circle zu erleben. Den Anfang macht der Thingvellir National Park mit seinen sehenswerten Felsformationen und Farben. Es folgen der Gullfoss Wasserfall und der Geysir Hot Springs, alles echte Naturschauspiele und wir wünschen uns mehr Zeit, diese wilde und grandiose Natur länger zu erkunden. Als dann auch noch eine Herde von Islandponys mit wehenden Mähnen an uns vorbei galoppiert, ist das Glück perfekt.

Thingvellir Nationalpark
Gullfoss Waterfall
Geysir Hot Springs
Islandponys

Gekrönt wird dieser Tag mit einem Besuch der Laugarvatn Fontana. Hier befindet sich eine Bäckerei, deren Brot in einem Topf im heissen schwarzen Lava Sand für 24 Stunden gebacken wird. Dazu wird selbstgemachte Butter und zart geräucherter Lachs gereicht, ein echtes Geschmackserlebnis – ich hätte tausend Brote essen können. Der Golden Circle trägt seinen Namen zu recht, die Landschaft von Island geht unter die Haut und ich möchte auf jeden Fall zurückkehren – zwei Tage sind definitiv zu wenig.

Unser nächstes Ziel ist Akureyri, wo wir mit Schnee und Temperaturen unter Null empfangen werden. Die Besichtigung des schönen “Waterfall of the Gods” wurde zur Herausforderung, der eiskalte Wind fand den Weg durch die Kleidungsstücke und die eiskalten Hände konnten kaum noch die Kamera halten. Durch den Schnee wirkte die ganze Szenerie sehr unwirklich und wir hatten tolle Ausblicke auf den Lake Myvatn, für eine längere Wanderung war es aber leider zu kalt und wir haben die Aussicht im Restaurant bei heissem Tee genossen.

Waterfall of the Gods
Akureyri

Ruckzuck ist die Zeit in Island zu Ende und nach zwei Seetagen erreichen wir Cork in Irland. Dieser Hafen war im April 1912 der letzte Hafen der Titanic und das damalige Kassenhaus ist jetzt ein Museum. Als Besucher kauft man ein Ticket mit dem Namen eines der damaligen Passagiere und nimmt an einem nachgespielten Einschiffungsvorgang teil. Es werden Einblicke in die verschieden Klassen gegeben und im letzten Raum findet sich dann eine Tafel der Überlebenden und der Name auf dem Ticket gibt Aufschluss über den Verbleib. Alles ist sehr realitätsnah und wir verlassen das Museum niedergeschlagen, ein Irish Coffee im nahegelegen Pub hebt die Stimmung. Wir schlendern noch durch das Städtchen mit schönen Gebäuden, originellen Pubs und einer sehenswerten Kirche und können unser Schiff fußläufig erreichen, versuchen aber, nicht mehr an die Titanic zu denken.

Cork / Cobh

Die Kreuzfahrt endet in Dublin, wo uns eine weitere Nacht auf dem Schiff die Möglichkeit bietet, die Stadt zu erkunden. Der Hafen liegt außerhalb im Containerbereich und es wird ein Shuttle Service in das Zentrum angeboten. Von dort erreichen wir fußläufig das Trinity College mit seinen alten ehrwürdigen Gebäuden und der Old Library. Der beeindruckende “Long Room” beherbergt unzählige kostbare Bücher und das berühmte “Book of Kells” ist sicher hinter einer Glasscheibe verborgen.

Old Library Dublin

Danach bummeln wir noch durch die schöne Innenstadt von Dublin mit den historischen Bauten, den originellen Pubs und den grünen Gärten. Die Geschäfte bieten eine tolle Auswahl an hochwertigen und außergewöhnlichen Dingen und ein Tag ist viel zu kurz, um alles zu entdecken. Zurück auf dem Schiff heißt es dann “Koffer packen” und ein Abschiedsmenü genießen und am nächsten Tag geht es ab nach Hause.

Irland und Island – zwei unterschiedliche Inseln im Norden mit einer Vielfalt an Natur und Sehenswürdigkeiten, jede für sich wunderbar und besonders. Ein Glück ist die Entfernung nach Deutschland nicht so groß. Wir wollen “mehr” und werden auf jeden Fall zurückkehren.

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